Lehrhaus bezeichnet eine im 20. Jh. in Deutschland entstandene Lernmethode, die jüdisches Lernen für alle zugänglich macht, d.h. Juden, Christen und Muslime lernen gemeinsam religiöse Texte und Themen und begegnen einander. Texte und Begegnungen sind dabei gleich wichtig. Lehrhaus-Lernen versucht durch dieses Miteinander den Transfer jüdischen Lernens in die Gesellschaft. Für die meisten Lehrhaus-Angebote sind keine Vorkenntnisse nötig.
Programm 1. Quartal
In der Reihe ALEF-BET geht es im Lehrhaus Bonn um die Beschäftigung mit den Sprachen des Judentums in einer leicht zugänglichen und spielerischen Weise und das gemeinsame Lernen von Texten in den Orginalsprachen. Bei der Beschäftigung mit Texten in dieser Reihe wird der Text in der Originalsprache gelesen. Das Niveau richtet sich stets nach den Vorkenntnissen, die die Teilnehmenden mitbringen. Wichtig im Lehrhaus ist, dass Lernen Spaß und Freude machen soll und die zwischenmenschlichen Begegnungen gleich wichtig sind, wie die Beschäftigungen mit den Inhalten.
KURS AB-01 Juni: Hebräische Buchstaben lernen
TERMINE: Mittwoch 19., 26. Juni u. 3. Juli , 18:15-19:30 Uhr
ORT: Bonn-Zentrum (Adresse wird nach Anmeldung mitgeteilt)
INHALT: Wir lernen die hebräischen Buchstaben und Wörter und Sätze im Hebräischen zu lesen und zu schreiben. Am Ende des Kurses können die Teilnehmenden einen hebräischen Text langsam eigenständig lesen und alle Buchstaben des hebräischen Alphabets in hebräischer Handschrift schreiben.
Keine Vorkenntnisse erforderlich.
In der Reihe TORA LISCHMA geht es im Lehrhaus Bonn um das gemeinsame Lernen religiöser Texte ohne Vorkenntnisse der Sprachen in einer interaktiven Weise. Die Texte, die wir lernen, sind klassische rabbinische Texte, Ausschnitte aus Werken jüdischen Religionsphilosophinnen und -philosophen, aktuelle Responsa zu religionsrechtlichen Fragen, und vieles mehr. Gemeinsam versuchen wir zu erkunden, was die Texte sagen und tauschen uns darüber aus, was wir zu diesem oder jenem Thema, das der Text für uns aufwirft, aus jeweils unserer eigenen Perspektive denken. Alle Texte werden sowohl in der Originalsprache als auch in der Übersetzung präsentiert, es sind keine (!) Vorkenntnisse nötig, aber wer bereits Kenntnisse hat, wird ebenfalls auf seinem Niveau lernen können. „Tora lischma“ bedeutet, religiöse Texte um ihrer selbst willen lernen, vollkommen zweckfrei. Auf diese Weise geben die Texte die Chance, im Gespräch ganz neue Blickweisen auf uns selbst, auf die Welt und auf unsere Religionen zu ermöglichen.
KURS TL-01 August: Mischna Schabbat
TERMINE: Mittwoch 7., 14., 21. u. 28 August; 18:15-19:30 Uhr
ORT: Bonn-Zentrum (Adresse wird nach Anmeldung mitgeteilt)
INHALT: Wir lernen den Mischna-Traktat Schabbat in der typischen interaktiven Weise jüdischen Lernens. Wir werden wichtige Ausschnitte aus diesem Mischna-Trakat gemeinsam lesen und diskutieren und gemeinsam darüber staunen, was der wöchentliche Ruhetag Schabbat alles bewirken kann. Die Mischna ist der älteste Text des rabbinischen Judentums und die Basis des Talmud. Keine Vorkenntnisse erforderlich.
KURS TL-02 September: Teschuwa – Reue, Umkehr und Vergebung
TERMINE: Mittwoch 11., 18. u. 25. Sept., 18:15-19:30 Uhr
ORT: Bonn-Zentrum (Adresse wird nach Anmeldung mitgeteilt)
INHALT: Wir lernen über Reue, Umkehr und Vergebung, Startpunkt der Diskussion sind die Zusammenfassungen des Philosophen Maimonides in der Mischne Tora, Hilchot Teschuwa (religionsrechtliche Regelungen zur Umkehr). Das Thema passt zur Jahreszeit im jüdischen Kalender, wo wir uns in diesen Wochen auf die Hohen Feiertage (Neujahr und Versöhnungstag) vorbereiten. Sie sind eingeladen, sich in der Begegnung mit Menschen verschiedener Religionen und Herkünfte mit den Themen der Reue, Umkehr und Vergebung zu beschäftigen.
Keine Vorkenntnisse erforderlich.
Wir weisen auch hin auf: